Anlässlich der Jahreshauptversammlung des Mainecker Gesangvereins konnte Vorsitzender Detlef Thorwesten eine außergewöhnliche Ehrung vornehmen. Für 75 Jahre Mitgliedschaft im Verein erhielt Otto Bähr eine besondere Urkunde. Damit kann der Jubilar auf mehr als die Hälfte des Vereinslebens zurückblicken, denn im Jahr 2023 besteht der Verein 130 Jahre.
In der Gastwirtschaft Heinkelmann begrüßte Vorsitzender Detlef Thorwesten die Mitglieder. Dritte Bürgermeisterin Allmut Schuhmann sprach ein Grußwort.
Nur die drei „Orgelpfeifen“ treten noch auf
Der Gesangverein kann auf solide Finanzen blicken, jedoch warf Kassenprüfer Hans Wessel die Frage auf, ob ein Weiterführen des Vereins auf Dauer Sinn mache, wenn es jedes Jahr nur Ausgaben gibt. Im Jahr 2021 wurde der Verein beim Sängerbund stillgelegt. Chorleiterin Heidi Stehl musste leider vermelden, dass es keinen geregelten Chorgesang mehr gibt, aber die drei „Orgelpfeiffen“, bestehend aus Barbara Hahn, Dieter Baumann und sie selbst, noch auftreten. Dies zuletzt bei der Dorfadvent. Seitens der Vorsitzenden des Radfahrvereins Viktoria Sonja Baumann steht immer noch das Angebot, dass der Gesangsverein sich nach einer Sitzung zu einem Wirtshaussingen im Radlerheim treffen könne. Ein Termin wird bekannt gegeben.
Eine nicht alltägliche Ehrung überreichte Vorsitzender Detlef Thorwesten an Otto Bähr, der 75 Jahre dem Verein die Treue gehalten hat. In seiner Laudatio stellte Thorwesten das Wirken des allseits beliebten Maineckers heraus. Bähr war nicht nur einfaches Mitglied oder Sänger, sondern stand dem Chor Jahrzehntelang als Leiter vor. Dies aber nicht nur in Maineck, sondern auch bei anderen Chören im Landkreis. Mittlerweile hat Bähr, der immer noch als Organist die Gottesdienste in vielen Gemeinden ausschmückt, die Leitungen in jüngere Hände gelegt.
Jahrzehntelang leitete Otto Bähr den Chor, die Orgel spielt er immer noch
In seiner Dankesrede wartete Bähr auch mit einer Anekdote auf. So nahm er die anwesenden Mitglieder auf eine Zeitreise zu seinen Anfängen mit und führte aus, wie er zum Chorleiter wurde. In den Anfängen besuchte er die Musikschule und hatte dort schon einiges gelernt. Dies wollte er natürlich auch in Maineck umsetzen und dem bisherigen Chorleiter, seinem Vater, Ratschläge und Tipps geben. Dieser antwortete ihm kurz und knapp: „Wenn Du meinst, Du kannst es besser, dann mach' das!“ Und da stand er natürlich in der Pflicht und führte dann den Chor Jahrzehnte.
Die harmonische Versammlung schloss mit einem gemeinsamen Essen und der Hoffnung, dass sich bald wieder mehr Freunde dem Singen anschließen und so den Fortbestand des Vereins sichern.
Von Gunther Czepera