Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) blickte in rund 500 Augen, begrüßte jeden Einzelnen persönlich und schüttelte Hände am laufenden Band. Alle, die sich am Montagabend in der Altenkunstadter Kordigasthalle zum Neujahrsempfang eingefunden hatten, haben sich uneigennütziges Handeln zum Wohle der Gemeinschaft auf ihre Fahnen geschrieben. Durch die Halle, in der die Altenkunstadter Musikanten unter der Leitung von Dominik Lebek mit schwungvollen Märschen unterhielten, schwebte „der bürgerschaftliche Geist, der die Atmosphäre einer Kommune bestimmt“, wie es der Bürgermeister in seiner Rede sagte.

Vereine sind für das Gemeindeoberhaupt der beste Garant für eine lebendige Gemeinschaft. Den rund 250 anwesenden Personen von Vereinen, Verbänden und Parteien bescheinigte Hümmer aus freien Stücken und mit großer Freude zum Wohle der Allgemeinheit zu wirken.
Sonja und Dieter Baumann wollen etwas für Maineck tun
Eine Aussage, die Vorsitzende Sonja Baumann vom Radfahrverein Viktoria Maineck nur unterschreiben konnte: „Das Ehrenamt macht mir einfach Spaß.“ Ihr Ehemann Dieter, der seit 25 Jahren Kassier im Verein ist, nickte ihr zu. Den beiden ist es ein Herzensanliegen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn niemand etwas mehr tue, dann herrsche bald tote Hose in einem Ort, meinte Sonja Baumann, die seit 35 Jahren dem Verein die Treue hält.

Ihr Ehemann möchte mit seinem ehrenamtlichen Engagement für Zusammenhalt und Geselligkeit in seinem Heimatort Maineck sorgen. Das Radfahren ist die große Leidenschaft des Ehepaares. „Beim Radeln in der Gruppe pflegt man Geselligkeit, lernt Land und Leute kennen und bleibt mobil und fit bis ins hohe Alter“, sprach Sonja Baumann ihrem Ehemann aus der Seele. Beide wollen noch lange ihrem ehrenamtlichen Engagement frönen. Sie freuen sich zugleich aber auch über den Nachwuchs in ihrem Verein, der nach Jahren der Flaute wieder für Belebung sorge.
Andreas Will liegt es am Herzen, Menschen in Not zu helfen
In einem ganz anderen Ehrenamt engagiert sich Andreas Will aus Altenkunstadt. Er ist seit 43 Jahren Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Seit 18 Jahren lenkt er die Geschicke der Altenkunstadter Floriansjünger. „Das Ehrenamt wurde mir in die Wiege gelegt. Mein Vater Georg war schon bei der Wehr“, erzählte Will, der seit 30 Jahren Löschmeister ist.

Menschen in Not helfen und für ein geselliges Miteinander sorgen, das ist es was dem Altenkunstadter bei seinem uneigennützigen Handeln am Herzen liegt. Wie man mit moderner Technik anderen Menschen in Notsituationen helfen könne, das ist für Will das Faszinierende an der Arbeit bei der Feuerwehr. Angst empfinde er bei Einsätzen nicht. „Ob bei einem Brand oder einem Unfall – man muss immer Respekt haben, denn schließlich weiß man nie, was auf einem zukommt“, betonte der altgediente Feuerwehrmann.
Landrat Meißner ermutigt die Bürger, Projekte anzupacken

Zum Neujahrsempfang hatte die Gemeinde Altenkunstadt auch Vertreter der Schulen, der Polizei, von Wohlfahrtsverbänden, karitativen Einrichtungen und Kindertagesstätten eingeladen. Und als einen weiteren Redner Landrat Christian Meißner. Dieser freute sich darüber, dass nach zwei Jahren Pandemie, das Vereinsleben wieder blühe. „Stecken Sie den Kopf nicht in den Sand, sondern schauen sie nach vorne und packen Sie Projekte mutig an“, ermunterte er die anwesenden Kommunalpolitiker. Anschließend schlemmten sich die Teilnehmer durch die Köstlichkeiten eines leckeren Büfetts.
Von Stephan Stöckel