Mit einer besonderen Attraktion hat die Stadt Weismain das traditionelle Angebot der Märkte erweitert. Erstmals hatten Interessierte die Gelegenheit bei einem Trödel- und Antikmarkt im Kastenhof ihre Schätze vom Dachboden oder Erbstücke anzubieten. Bei der Premiere am vergangenen Sonntag hielt sich alles noch etwas in Grenzen – sowohl was das Angebot als auch das Besucherinteresse angeht. Und das, obwohl eigentlich das angenehme Spätsommerwetter eine ideale Gelegenheit war, an den unterschiedlichen Ständen bei einem Bummel vorbeizuschauen.
Als Verkäufer zugelassen waren nur Privatpersonen und keine gewerblichen Anbieter. Die Anbieter hatten daher im weitläufigen Kastenhof die Möglichkeit, sich mit ihren Ständen auszubreiten. Erst um die Mittagszeit wurde der Besuch etwas lebhafter. Und die Interessenten hatten ausreichende Gelegenheit, die Waren, Bekleidungsgegenstände und Erbstücke aus vergangenen Zeiten zu begutachten. Einige Anbieter hatten offenbar auch die Gelegenheit zum Ausräumen ihrer Wohnungen genutzt und boten überzählige Haushaltsgegenstände feil.
Weihnachtswunsch nach Frieden
Dabei fielen auch so manche interessante Exponate ins Auge, wie ein Erinnerungsteller aus dem Jahre 1923, auf dem der Weihnachtswunsch nach „Frieden“ abzulesen war. Dies verdeutlicht, wie wenig sich im Laufe des vergangenen Jahrhunderts an den Sorgen und Anliegen der Menschen geändert hat. Auch antike Vasen und Bierkrüge bot der Verkäufer an. Man konnte historische Brauereischilder ebenso erstehen wie Gebrauchsgegenstände der vergangenen Jahrzehnte.

Groß war die Auswahl an Büchern vom Roman bis zum Bilderbuch. Schallplatten fehlten ebenso wenig wie das früher immer beliebte Porzellan – sowohl in hochwertiger Qualität wie auch in Form von Gebrauchsporzellan. Schilder, Orden und so manches Relikt aus der ehemaligen DDR erinnerten an die einstige Teilung Deutschlands. So beispielsweise die Plakette zur Verleihung des Titels „Held der Arbeit“. Groß war die Auswahl an Puppen und Kinderspielzeug. Manche hatten sogar ganze Puppen-Familien einschließlich der Wiege und des Kinderwagens mitgebracht.
Orden aus der ehemaligen DDR

Da die privaten Anbieter unter sich waren, hielten sich auch die Preisvorstellungen der Verkäufe für die eine und andere Rarität in Grenzen. Manche, die mit dem Geschäftsverlauf offenbar nicht so zufrieden waren, hatten sich allerdings schon nach einigen Stunden entschlossen, ihren Stand wieder abzubauen.
Von Dieter Radziej