aktualisiert:

BURGKUNSTADT

Konzept für 33 Wohnungen auf dem Burgkunstadter Festplatz

Die für den Festplatz angedachten Modulhäuser sind barrierefrei. Durch das zurückgesetzte Obergeschoss wirkt der Flachdach-Bau nicht so massiv Foto: Grafik: Projekt Bauart WohnInvest GmbH

Einen Investor zur Schaffung von barrierefreiem Wohnraum auf dem ehemaligen Festplatz hat die Stadt gefunden. Die Firma Projekt Bauart WohnInvest GmbH aus Forchheim stellte ein Konzept für drei Wohnblöcke mit insgesamt 33 Wohnungen am Dienstagabend im Stadtrat vor. Wie die Gebäude aussehen , ob und wann sie gebaut werden, hängt von der Förderung der Regierung von Oberfranken ab. Der Stadtrat beschloss bei einer Gegenstimme (Thomas Barnickel, Grüne), dem Unternehmen die Grundstücke grundsätzlich auf Erbaurecht zur Verfügung zu stellen. Eine Verpflichtung zur Bebauung bestehe dadurch nicht. Über alle weiteren Fragen sowie die Gestaltung muss der Stadtrat noch entscheiden.

Sozialer Wohnungsbau, Städtebau und Energieeffizienz verbinden

„Durch Modulbauweise bringen wird Sozialen Wohnungsbau, Energieeffizienz und städtebauliche Gestaltung unter einen Hut“, sagte Thomas Siebenhaar, Geschäftsführer der Bauart WohnInvest GmbH. Möglich werde dies durch eine staatliche Förderung von 800 Euro pro Quadratmater und ein Niedrig-Zins-Darlehen. Auf Grundlage der Vorgaben hat die Firma drei dreigeschossige Gebäude entworfen: eines in T-Form (15 Wohnungen, eines in L-Form (zwölf Wohnungen) und ein quaderförmiges (sechs Wohnungen). Durch das zurückgesetzte Obergeschoss wirken die Gebäude weniger massiv, gleichzeitig entsteht Platz für Dachterrassen.

So könnte die Bebauung auf dem Burgkunstadter Festplatz aussehen: Ein erster Entwurf eines Modulhauses der Firma Projekt Bauart WohnInvest GmbH aus Forchhorm. Die endgültige Gestaltung hängt noch von der Förderung und den Vorstellungen der Stadträte ab. Foto: Grafik: Projekt Bauart WohnInvest GmbH

Vorgesehen sind Ein- bis Vierzimmerwohnungen (39,27 bis 89,19 Quadratmeter), die als Module frei miteinander kombinierbar sind. Jeweils gleich ist die Größe des Wohnzimmers, darum werden Küche und Bad sowie weitere Zimmmer gruppiert. Durch die Erschließung über einen Laubengang und bei den größeren Häusern einen Aufzug werde Platz gespart. Satteldächern ließen sich im Sozialen Wohnungsbau nicht verwirklichen, weil jeder Zentimeter durchgerechnet sei und im Obergeschoss zu wenig Raum bleibe, erklärte Siebenhaar.

Gebaut werde mit Kalksandstein plus Wärmedämmung. Dadurch werde der Standard eines Energieeffizienshauses nach Vorgaben der KfW erreicht. Geheizt werde mit Wärmepumpen, die Dächer sollen begrünt und für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Statt eines Kellers könnte ein Müll- und Unterstellgebäude entstehen, falls ein Stellplatz pro Wohnung ausreiche, sagte Siebenhaar auf Frage von Thomas Müller (BV).

Bauzeit von 19 Monaten, sobald Förderung und Baurecht vorliegen

„Die Wohnungen sind barrierefrei und Rollstuhlfahrer kommen zurecht, aber die Normen für behindertengerechtes Bauen erfüllen sie nicht“, erklärte er auf Frage von Zweiter Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfingen (FW). Die Bauzeit bezifferte er mit insgesamt 19 Monate, sobald die Förderung bewilligt und das Baurecht erteilt sei. Die soziale Wohnraumbindung könne bis zu 40 Jahre vereinbart werden, sagt der Geschäftsführer auf Frage von Thomas Barnickel. Auf dessen Hinweis auf die Sichtachse zur Altstadt meinte Dieter Schmiedel (SPD), die Gebäude fügten sich gut ins Stadtbild ein. Eine offenere Gestaltung mit Parkcharakter wünschte sich Bernarda Callens (Grüne). Die Stadt werde die restliche Fläche des Festplatzes und das Mühlbachufer mit Hilfe der Städtebauförderung neu gestalten, erklärte Geschäftsleiter Sven Dietel auf Frage von Ortssprecher Bernd Weich.

Aus dem Stadtrat

So könnte der geplante Mast für den Behördenfunk bei Gärtenroth aussehen. Der untere Teil würde durch Vegetation verdeckt. Foto: Bayerisches Landeskriminalamt

Der bei Gärtenroth geplante Mast für den Behördenfunk BOS, den der Stadtrat im Februar beschlossen hatte, sorgte erneut für eine Debatte. Keine Mehrheit fand Thomas Barnickel (Grüne) für seinen Antrag, das Thema wiederaufzunehmen. Lediglich Barnickel, Günter Knorr, Marco Hennemann (beide CSU) und Thomas Müller (BV) stimmten dafür.

Der Stadtrat sei vom Landeskriminalamt nicht richtig aufgeklärt worden, da dieses weder eine Lösung mit zwei Masten noch eine Funkversorgung über eine Richtfunkantenne, die weniger weit strahle, geprüft habe, wie dies die BOS-Funkrichtlinie des Innenminsteriums vorsehe. Er forderte, den Beschluss zurückzunehmen und zu verlangen, dass eine für das Landschaftsbild und die Anlieger bessere Lösung gesucht werde. Auch Thomas Müller kritisierte die Informationen des LKA mit Blick auf die früher angedachten Standorte in Mainleus als „unglaubwürdig.“

„Welchem Experten wollen wir künftig noch glauben, wenn wir dem LKA Unglaubwürdigkeit unterstellen?“, wunderte sich Susanne Bock von Wülfingen. Es gehe um Menschenleben, da dürfe nicht riskiert werden, dass nur ein Funkspruch nicht ankomme, betonte sie und Dieter Schmiedel (SPD). Ortssprecher Bernd Weich regte an, wenn der Mast schon nicht zu verhindern sei, könnte man verlangen, eine Treppe und Aussichtsplattform anzubringen, um ihn für die Bürger annehmbar zu gestalten.

Einstimmig beschlossen wurde die Vergabe der Bauleistungen für die Infrastruktur von Bahnhofstraße und Anger für 1,69 Millionen Euro (Kanal: 1,20 Millionen, Wasserleitung: 345.000 Euro, private Hausanschlüsse: 60.138 Euro.).

Zur Kenntnis genommen wurde die Jahresrechnung für 2022 mit 16,004 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 12,388 Millionen Euro im Vermögenshaushalt. Der Überschuss von 1,49 Millionen Euro wird der Rücklage zugeführt.

Die seit 2004 laufenden Schadstoffuntersuchungen auf der ehemaligen Mülldeponie am Anger werden eingestellt, da keine Änderungen der Schadstoffbelastung zu erwarten sei, teilte die Bürgermeisterin mit.

Sie berichtete von einer Ortsbegehung am Bahnhof Mainklein mit Bundestagsabgeordneter Emmi Zeulner und einem Ministerialrat, um diesen zu erhalten. Eine Beschränkung des Halteverbots am Schönberg auf die Tagesstunden ist wegen der Umleitungsstrecke, die bis Juni benötigt wird, nicht möglich, teilt Jörg Weiß vom Bauamt auf Anfrage von Manfred Weigand (BV) mit.

 

Von Gerhard Herrmann

Weitere Artikel