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ALTENKUNSTADT

„Klassik am Nachmittag“ in Altenkunstadt

„Klassik am Nachmittag“ in Altenkunstadt
Mit Werken bekannter Komponisten begeisterten (v. li.) Tenor Martin Fösel, Pianistin Meggi Ukleba und Constanze Drinda (Violine) bei einem Konzertnachmittag im Innenhof des Friedrich-Baur-Seniorenzentrums Sankt Kunigund. Foto: Bernd Kleinert

Unter dem Motto „Klassik am Nachmittag“ stand das Konzert, zu dem die Projektgruppe „In der Heimat wohnen“ eingeladen hatte. Die Caritas-Initiative ist seit 14 Jahren in Altenkunstadt aktiv. Eine Stunde lang unternahmen drei Künstler mit zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern eine musikalische Reise um die Welt. Der große Innenhof des Friedrich-Baur-Seniorenzentrums Sankt Kunigund lieferte dafür die perfekte Kulisse.

Quartiersmanagerin Mareike Link dankte der in München beheimateten Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, die die Veranstaltung ermöglicht habe. 1995 von Erich Fischer gegründet, möchte sie vor allem älteren Menschen mit musikalischen Darbietungen auf hohem künstlerischem Niveau schöne Stunden bereiten.

Tausende Event organisiert

„In den 28 Jahren ihres Bestehens hat die Stiftung weit mehr als 13.000 Musikevents organisiert und damit über eine Million Senioren begeistert“, ergänzte Tenor Martin Fösel. Unter dem Motto „Durch Länder und Jahrhunderte“ präsentierten drei Künstler eine Stunde lang Werke bekannter Komponisten.

Constanze Drinda, die in Leipzig studiert hat, begeisterte auf der Violine. Aus Georgien stammt Meggi Ukleba. Sie hat schon in jungen Jahren viele Musikpreise gewonnen und bereits zahlreiche Fernsehauftritte absolviert. Beim Konzert in Altenkunstadt saß sie am Klavier. „Mit unserem Können und unserer Erfahrung wollen wir sowohl ältere Menschen unterhalten, als auch der Jugend die Schönheit eines wichtigen Stücks Kulturgut näherbringen. Deshalb sind wir auch viel in Schulen unterwegs. Leider müssen wir dort immer wieder feststellen, dass viele Schüler noch niemals eine Violine gesehen haben“, erzählte Martin Fösel als „Dritter im Bunde“.

Der Oberfranke, der in Salzburg studierte, glänzte nicht nur mit seiner ausdrucksstarken Tenorstimme, sondern führte auch humorvoll und charmant durch das Programm. Die mit amüsanten Anekdoten gewürzte „Reise durch Länder und Jahrhunderte“ gestaltete sich für die Zuhörerinnen und Zuhörer zu einem kurzweiligen Klangerlebnis.

Spielsüchtige Ehefrau

Aufmerksam lauschten sie Georg Friedrich Händels „Suite aus der Wassermusik alla hornpipe“ und Francesco Durantes „Danza Danza“. „Durante war ein großer Komponist, dessen Frau leider spielsüchtig war. Als ihr wieder mal das Geld ausging, verkaufte sie kurzerhand hinter dem Rücken ihres Mannes dessen Werke“, erzählte Fösel.

Nicht minder hörenswert waren Frederic Chopins „Walzer“ und Edward Elgars „Pomp and Circumstance March Nr. 1“. Von Charles Stanford, der laut Fösel viele irische Volksweisen aufgepeppt hat, erklang „The stratagam“. Das Publikum genoss Antonin Dvoraks „Humoreske Nr. 7“, einem Welthit der Klassik, und den nicht minder berühmten „Einzug der Gladiatoren“ aus der Feder von Julius Fucik. Musik zum Träumen bot Jules Massenets „Meditation aus der Oper Thais“.

Als wahrer Ohrenschmaus entpuppte sich Franz Schuberts Stück „Lachen und Weinen“. „Der große Komponist hat uns über 600 Lieder hinterlassen. Und wie nah Lachen und Weinen im Leben beieinander liegen, hat er musikalisch perfekt umgesetzt“, so Fösel. Ethel Smyths „March of the women“, Luigi Denzas berühmtes „Funiculi Funicula“ und der Song „The Entertainer“ aus der Feder des großen Ragtime-Komponisten Scott Joplin rundeten die musikalische Reise ab. Im zweiten Teil sangen Mitwirkende und Zuhörer beliebte Volkslieder wie „Horch, was kommt von draußen rein“ und „Die Gedanken sind frei“. Der Applaus der Besucher war derart herzlich, dass die Interpreten um eine Zugabe nicht herumkamen.

„Jägerchor“ zum Abschied

Mit dem „Jägerchor“ aus Carl Maria von Webers romantischer Oper „Der Freischütz“ verabschiedeten sich Constanze Drinda, Meggi Ukleba und Martin Fösel von ihrem Altenkunstadter Publikum. „Das war einfach wunderschön“, schwärmte Quartiersmanagerin Mareike Link. Namens der Heimbewohner dankte Heimbeiratsvorsitzender Ludwig Groß den drei Künstlern für den kurzweiligen Ausflug in die Welt der Musik. Dank galt auch den Damen des Sozialen Dienstes, die während des Konzerts Erfrischungsgetränke servierten.

Von Bernd Kleinert

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