Die coronabedingte Trainings- und Spielpause ging auch an der Handballgemeinschaft Kunstadt nicht spurlos vorbei. Und dennoch herrscht nach einigen Rückschlägen im Damen- sowie im Jugendbereich mittlerweile große Aufbruchstimmung. Dieser „frische Wind“ war auch bei der Jahreshauptversammlung der HGK im Gasthof „Fränkischer Hof“ allgegenwärtig, in deren Rahmen eine nahezu komplett neue Vereinsführung gewählt wurde.
So löst Bernd Berwind den bisherigen 1. Vorsitzenden Thomas Will ab, der das Amt nach erfolgreichen Jahren aus persönlichen Gründen niederlegte. Ihm werden zukünftig Kerstin Pitterich als 2. Vorsitzende sowie Lisa Stirbai und Anja Pitterich als Schriftführerinnen sowie Marius Keller als neuer Kassierer zur Seite stehen.
„Corona hatte die Hallensportart Handball besonders hart getroffen“, erläuterte Thomas Will in seinem Bericht. Ein geregelter Trainingsverlauf und Spielbetrieb waren nicht gewährleistet. Gerade die Jugendlichen seien so nur schwer zu halten gewesen. „Hinzu kam, dass zu Beginn des vergangenen Jahres der TV Weidhausen die Spielgemeinschaft zwischen HG Kunstadt und TV Weidhausen im Gewand der SG Kunstadt/Weidhausen gekündigt hatte. Plötzlich standen wir personell vor gewaltigen Herausforderungen“, so Thomas Will.
In der neuen Eltern-Kind-Gruppe tummeln sich bis zu 90 Familien

Da sich ein Großteil der Damen und der verbliebenen Jugendspieler mehrheitlich der neuen Spielgemeinschaft des TV Weidhausen, der HSG Weidhausen/Ebersdorf, angeschlossen hatten, konnte die HG Kunstadt in der laufenden Saison lediglich mit einer männlichen A-Jugend in den Spielbetrieb gehen. Hinzu kam der komplette Neustart im Damenbereich in der Bezirksliga. „Hier war es dem großen Engagement und dem unermüdlichen Einsatz von Irene Dinkel-Dill und Andrei Stirbati zu verdanken, dass die HGK dennoch eine schlagkräftige Truppe zusammenstellte.“ Immerhin spielt diese Mannschaft aktuell um den Meistertitel. „Das ,Wir‘ steht seitdem wieder im Mittelpunkt und erfüllt somit den Markenkern der HGK als echte Handball-Gemeinschaft“, erläuterte Thomas Will den Rückenwind, der mittlerweile nicht nur bei den Damen wirkt.
Denn vor allem bei den Kleinsten erlebt die HGK derzeit einen wahren „Handball-Boom“. „In der neu gegründeten Eltern-Kind-Gruppe tummeln sich bis zu 90 Familien in der Obermain- und in der Kordigasthalle“, berichtete Andrei Stirbati. Und auch bei den Kindern im Grundschulalter, den „Minis“, erlebt die HGK einen gewaltigen Zulauf: Knapp 50 Jungen und Mädchen trainieren hier, betreut von vier Übungsleiterinnen, und nehmen mit großer Begeisterung an den Turniertagen teil. „Genau hier liegt unsere Zukunft: Wir wollen diesen jungen Talenten weiterhin alle Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geben, um mittel- und langfristig die entstandenen Lücken im Jugend- und Seniorenbereich zu schließen“, so die Anwesenden.
Immerhin gilt neben der Damen- vor allem die Herrenmannschaft als das Zugpferd und sportliches Flaggschiff der HGK. Die Herren spielen seit Jahren in der Spitzengruppe der Bezirksoberliga mit und wollen sich auch hier weiterentwickeln, indem die Spieler der aktuellen A-Jugend schrittweise integriert werden, um hier eine Führungsrolle zu übernehmen.
Mit diesem Teamgeist hat die HGK zu ihren Wurzeln zurückgefunden
„Dass nach der Auflösung der SG Kunstadt/Weidhausen die Damen- und Herrenmannschaft der HGK enger zusammengewachsen sind, macht deutlich, dass die HGK mit diesem Teamgeist zu ihren Wurzeln zurückgefunden hat“, lautete das gemeinsame Fazit, das es vor allem in der nachhaltigen Nachwuchsarbeit fortzusetzen gilt. Eine Schlüsselrolle wird dabei sicherlich die Besetzung der Trainerposten im Damen- und im Herrenbereich einnehmen. Hier stehen die Entscheidungen noch aus.
Zudem will die HGK auch in Zukunft bei öffentlichen Veranstaltungen, wie beispielsweise im Rahmen der Gewerbe-Messe in Altenkunstadt, Flagge zeigen und diese mitgestalten.
Am Ende sprachen alle Anwesenden dem bisherigen Führungsteam einen großen Dank aus. Zu ihnen zählte neben Thomas Will auch Torsten Willnecker als 2. Vorsitzender sowie Susanne Hümmer als Schriftführerin. Jochen Gierlich wird dem neuen Kassier Marius Keller weiterhin beratend zur Seite stehen.
Von Matthias Schneider