Für einen Großeinsatz der Feuerwehren aus Weismain, Altenkunstadt und Burgkunstadt sorgte der Brand eines Carports am Abend des Ostermontags in der Abt-Knauer-Straße in Weismain. Gegen 20.15 Uhr bemerkte ein 84-jähriger Hausbewohner, dass der Carport im Garten in Flammenstand und wählte den Notruf. Als die ersten Rettungskräfte wenig später vor Ort eintrafen, brannte der Carport bereits komplett, eine Rauchsäule war weithin am Abendhimmel zu sehen.
Dachbalken von der Hitze verkohlt, das Küchenfenster geborsten

Wegen der starken Hitzeentwicklung begannen die Flammen bereits auf das etwa drei Meter entfernte Wohnhaus überzugreifen. Die Hitze war so stark, dass die Dachbalken anfingen zu glimmen und durch das geborstene Küchenfenster drang der Rauch in das Wohnhaus, wie Kreisbrandrat Timm Vogler berichtete. Gemeinsam mit Kommandanten Christian Kunstmann von der Weismainer Stützpunktfeuerwehr leitete er den Einsatz.
Während der 84-jährige Bewohner des Hauses vor der Tür stand, als die Wehren eintrafen, befanden sich zwei weitere Mitbewohner noch im Inneren. Die Feuerwehrleute retteten die beiden Bewohner. Alle drei hatten Rauch eingeatmet und wurden vom Rettungsdienst und einem Notarzt versorgt, mussten aber nicht ins Klinikum eingewiesen werden.

Währenddessen sorgten die Feuerwehrleute mit einem Wasserriegel dafür, dass die Flammen nicht auf das Wohnhaus und ein Nachbarhaus übergriffen, dessen Fensterläden aus Kunststoff wegen der Hitze bereits zu schmelzen begonnen hatten. „Dank des schnellen und professionellen Eingreifens der Weismainer Stützpunktfeuerwehr, unterstützt von den Wehren aus Altenkunstadt und Burgkunstadt ist es gelungen, Schlimmeres zu verhindern“, betonte der Kreisbrandrat.
Schwierige Löscharbeiten wegen der Enge des Grundstücks
Wegen der Enge des Grundstücks und der Holzbauweise des Carports gestalteten sich die Löscharbeiten aufwändig. Außerdem waren mehrere Motorräder in dem größeren Unterstand untergestellt. Immer wieder flammten Glutnester auf. Fast bis Mitternacht zogen sich die Löscharbeiten hin. Weitere zwei Stunden waren die Feuerwehrleute mit dem Aufräumen des Schutts beschäftigt. Eine Brandwache der Weismainer Feuerwehr war die Nach über vor Ort.

Noch am Abend nahmen Brandermittler der Kriminalpolizei aus Hof die Ermittlungen auf. Bisher ist die Brandursache unklar. Der Schaden an beiden Gebäuden könnte nach ersten Schätzungen der Polizei in den sechsstelligen Bereich gehen. Weil das Wohnhaus komplett verqualmt war wurden die Bewohner bei Freunden und Nachbarn untergebracht.
Von Dieter Radziej