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WEISMAIN

Die Weismainer Blasmusik probt nach dem Lockdown wieder

Die Weismainer Blasmusik probt nach dem Lockdown wieder
Die Weismainer Blasmusik hat unter Regie von Dirigentin Marion Müller-Eitzenberger den Probenbetrieb im Kolpinghaus wieder aufgenommen. Foto: Roland Dietz

Auch in diesem Jahr wird es keine weltliche Feier zur Kirchweih in Weismain geben. Da die Infektionsschutzmaßnahmen zur Corona-Pandemie erst vor kurzem etwas gelockert wurden, war es für die Weismainer Blasmusik nicht möglich, die „Kerwa“ im Kastenhof auszurichten. „Wir sind froh, dass es durch die momentanen Lockerungen der Vorgaben möglich ist, zusammen zu proben“, sagt die 2. Vorsitzende Bianka Bähr.

So wurde der Probenbetrieb in der vergangenen Woche wieder aufgenommen. Die Musiker saßen mit großem Abstand zueinander im Saal des Kolpinghauses. Der Saal hat während der Pandemie nicht nur für die Musiker eine besondere Bedeutung, sondern auch für die Stadt Weismain, die dort ihre Stadtratssitzungen abhält. Die Blasmusik hat sich aus den Reihen der Kolpingfamilie entwickelt und die Zusammenarbeit beider Gruppierungen war immer vorbildlich.

„Wenn es das Wetter erlaubt, können wir auch draußen proben, aber wir freuen uns, auch diese Möglichkeit zu haben“, erklärt Bianka Bähr. Die Mitglieder hätten dem Verein in der Pandemie die Treue gehalten und geholfen, wenn sie gebraucht wurden. Besonders bei der Gansverlosung war dieses Engagement wichtig.

Während der Kontaktsperre einen Marsch online eingespielt

„Mit Musikern sieht es in der Kapelle ganz gut aus, obwohl voriges Jahr andere Befürchtungen im Raum standen“, berichtet Dirigentin Marion Müller-Eitzenberger. Alle Aktiven seien im Kontakt geblieben. Ein Gemeinschaftserlebnis trotz der Kontaktsperre bot das Online-Einspielen eines Marsches im Frühjahr ein Marsch. „Jeder hat eine Aufnahme von sich beim Spielen gemacht, und diese Schnipsel wurden von Alexander Hofmann zusammengesetzt“, erklärt die Dirigentin. „Dies war eine sehr interessante Erfahrung.“ Umso erfreulicher war es, dass in der ersten Präsenzprobe alle wieder da waren – und das mit sehr viel Motivation, stellt die Dirigentin fest. Dabei wurden neue Noten geübt – sogar Kompositionen mit modernem Anstrich.

„Erfreulich war auch, das sich die einzelnen Musiker in einer sehr guten Verfassung präsentierten“, sagt Marion Müller-Eitzenberger. „Es war schnell erkennbar, dass fast alle zu Hause fleißig geprobt haben. Das hat mich doch sehr positiv überrascht.“ Auch gab es keine Abmeldungen aus dem aktiven Kreis.

Die Weismainer Blasmusik probt nach dem Lockdown wieder
Dieses Bild wird es in diesem Jahr nicht geben: Das Standkonzert, mit dem die Weismainer Blasmusik alljährlich den Auftakt für die Weismainer Kirchweih gestaltete. Foto: Roland Dietz

Auch die Jugendarbeit wurde fortgesetzt. Per Online-Schaltung unterrichteten die Ausbilder die meisten der jungen Musiker. Auch privater Einzelunterricht war unter bestimmten Bedingungen möglich. Verstärkt werden sollen jetzt die Aktivitäten der vor der Pandemie gegründeten Erwachsen-Bläserklasse.

„Es wäre schön, wenn die Inzidenzzahlen weiter sinken würden, damit wir wieder in einen geregelten Ablauf kommen“, hofft 2. Vorsitzende Bianka Bähr. Das wäre auch für mögliche Auftritte wichtig. Im vergangenen Jahr wurde nach dem ersten Lockdwon zur Kirchweih ein Standkonzert im Kastenhof gegeben. Sollte dies auch heuer möglich sein, werde es kurzfristig bekanntgegeben.

Seit 1968 hat die Blasmusik alljährlich die „Kerwa“ ausgerichtet

Dennoch sind die Musiker enttäuscht, dass wieder keine weltliche Kirchweihfeier stattfinden kann. Seit 1968 war die Ausrichtung der Weismainer Kirchweih im Kastenhof durch die Blasmusik eine schöne Tradition. Und der Erlös trug zur Finanzierung der Ausbildung wesentlich bei, erklärt Geschäftsführender Vorsitzender Norbert Müller. Doch das ist – wie im vorigen Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. Wo sonst Blasmusik, fränkische Schmankerl und Bier für Biergartenatmosphäre sorgten, wird in diesem Jahr wieder gähnende Leere herrschen. „So wird jeder unserer treuen Besucher für sich einen Weg finden müssen, die Weismainer Kerwa zu feiern“, meint der Vorsitzende der Blasmusik Jörg Daschner. Doch er ist optimistisch: „Es werden auch für uns Musiker wieder bessere Zeiten kommen.

Von Roland Dietz

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