Traute Sachs unterstützt seit 67 Jahren das Blutspendewesen. Schon mit 16 Jahren begannt sie, sich für das Blutspendewesen im Bayerischen Roten Kreuz zu engagieren. Später leitete sie lange Zeit den Blutspendetermin in Redwitz: Traute Sachs aus Strössendorf und ihr Mann Heinz Sachs engagieren sich, „weil es wichtig ist“ und sie die vielen Begegnungen schätzen. Gemeinsam blicken sie auf die Anfänge zurück.
Geschlossen, wirkt er „nur“ wie ein dicker Ordner mit Papier. Öffnet man ihn, strahlt dem Betrachter Leben pur entgegen. Traute und Heinz Sachs aus Strössendorf haben in unzähligen Zeitungsartikeln nicht nur ihr Ehrenamt im Blutspendewesen des Kreisverbands Lichtenfels im Bayerischen Roten Kreuz dokumentiert, sondern damit gleichzeitig ein kleines Archiv dieses besonderen Dienstes im Landkreis erschaffen.

Ein durch und durch bescheidenes Helferpaar
Hunderte Fotos zeigen Frauen und Männer bei Ehrungen, im Rahmen von Feierlichkeiten und Umzügen oder anderen Anlässen. Dennoch sind die beiden Sammler ganz bescheiden: „Wie helfen mit, weil es einfach wichtig ist und Spaß macht.“
Und das tut es für Traute Sachs seit mittlerweile 67 Jahren. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie für das Blutspendewesen im Bayerischen Roten Kreuz aktiv. Zum damaligen Zeitpunkt wollte sie in ihrer Freizeit „was mit Leuten machen“, erzählt die heute 83-Jährige, die zunächst in einer Schuhfabrik, arbeitete. Ihr Wunsch nach einer Ausbildung zur Krankenschwester konnte nicht erfüllt werden, jedoch fand sie später in der Altenhilfe einen „guten Abschluss“ ihres Berufslebens, wie sie heute sagt.
In ihrem Heimatort Redwitz begann ihr ehrenamtliches Engagement: „Die ersten Spender haben ihren Beutel noch in der Hand gehalten und an jedem Bett saß ein Betreuer“, erinnert sie sich. „Das war ungefähr Anfang der 80er Jahre, noch in Schwesternuniform übrigens.“ Vielen der Blutspenderinnen und -spender redete sie gut zu, denn einige waren noch unsicher. Klar ist aber: „Blutspenden war da noch Ehrensache!“

Zu den Tätigkeiten der Ehrenamtlichen gehörten etwa die Anmeldung, Verpflegung und Betreuung der Blutspender während und nach der Spende.
Als Leiterin des Terminorts Redwitz, welches Amt sie 16 Jahre lang innehatte, gehörte dazu auch die Organisation der Veranstaltung: „Drei Tage vorher waren wir rund um die Uhr im Einsatz“, erinnert sich auch ihr Ehemann Heinz Sachs. Geschirr, Lebensmittel und Punktpreise mussten abgeholt und gelagert werden, zur Turnhalle gebracht werden, in der viele Termine stattfanden, Brötchen belegt, Getränke bereitgestellt und ausgegeben werden… die Liste könnte man noch lange weiterführen, so der 82-Jährige. „Ohne meinen Mann hätte ich das nie geschafft“, betont Traute Sachs aus tiefstem Herzen, „und ohne das gute Team auch nicht!“
Ihr Engagement hat sie nie bereut
Heute ist sie zwar nicht mehr Leiterin, aber dennoch weiter als Helferin bei den Blutspendeterminen im Einsatz. Ebenso ihr Mann, der auch für die Wasserwacht Altenkunstadt stark engagiert ist. Immer wieder treffen sie Spenderinnen und Spender, die sie schon vor Jahrzehnten kennengelernt haben. Durch die Begleitung beim Blutspenden ist oft eine besondere Verbindung entstanden: „Wichtig ist es immer, sich mit den Menschen auch zu unterhalten. Das war oft meine Aufgabe“, lächelt Heinz Sachs. So sei eine große Gemeinschaft der Blutspenderinnen und Blutspender entstanden, die eigentlich wichtiger war als die Spendergeschenke.
Gab es vor vielen Jahrzehnten noch Körperpflegeartikel, Haushaltsartikel oder Lebensmittel, so sind es heute Gutscheine aller Art, beispielsweise für Kino, Wellness oder Gastronomie. Je nach „Punktzahl“ erfolgt die Ausgabe. „Viele Menschen wollen heute was für´s Blutspenden…“. Traute Sachs wirkt nachdenklich. Dabei könnte jeder Mensch mal in die Lage kommen, Fremdblut zu brauchen. Sie selbst sei noch nicht in der Situation gewesen, bereue jedoch keine Stunde ihres Engagements. Das wird wohl auch in Zukunft nicht anders sein: Solange es ihnen gesundheitlich möglich ist, wollen die beiden auch „so“ weitermachen.
„Wir sind einfach eine Rot-Kreuz-Familie“, lacht sie mit Blick auf das Engagement ihrer Söhne und ihres Enkels.

Neben dem Blutspendewesen ist der große Garten des Ehepaars in Strössendorf ihre große Leidenschaft. Im Haus hat Traute Sachs außerdem eine wunderschöne Weihnachtslandschaft dekoriert. Sie lädt zum Besinnen darauf ein, dass die Weihnachtszeit auch eine „Zeit des Helfens“ ist. Eine einfache und so wirksam Möglichkeit ist das Blutspenden. Menschen wie das Ehepaar Sachs begleiten Spenderinnen und Spender dabei.
Zuverlässig und äußerst engagiert
„Traute Sachs setzt sich seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich und mit sehr viel Herzblut für die Blutspende am Obermain ein. Sie ist dabei immer zuverlässig und äußerst engagiert, treue Helferinnen ihres Formats wünscht man sich. Traute Sachs ist eine Rotkreuzlerin durch und durch und deshalb für uns unverzichtbar", lobt auch Rosemarie Göhring, stellvertretende. BRK-Kreisvorsitzende.
Interesse am Blutspenden und am Ehrenamt? Informationen gibt es unter www.kvlichtenfels.brk.de und bei Lukas Schäfer, Tel. (09571) 959032, Mail: schaefer@kvlichtenfels.brk.de.
Von Corinna Tübel