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NEUSES

Die Erntehelfer feiern 25. Geburtstag

Ob beim Seilziehen, oder dem Buspulling, die Erntehelfer waren sogar eine gewisse Zeit fast unschlagbar. Foto: Dieter Radziej

An diesem Wochenende wird in Neuses am Main wieder das Kirchweihfest gefeiert (Programm links unter „Kurz notiert“), in bewährter Weiser von der gesamten Dorfgemeinschaft mit ihren rührigen Vereinen veranstaltet. Untrennbar ist der Stadtteil Neuses aber auch mit einer Gemeinschaft verbunden, die in der Vergangenheit für so manches Aufsehen sorgen konnte. Die Rede ist von den Erntehelfern, die in diesem Jahr auf 25-jähriges Bestehen zurückblicken können.

Zweimal deutscher Meister im Bus-Pulling

Die Erinnerungen gehen zurück in die Gründerjahren, als die Erntehelfer sich auch bei so bekannten Wettbewerben wie dem Bus-Pulling oder dem Seilziehen gefordert sahen. Da bei alledem die Erfolge nicht ausblieben, strebten die Akteure zu Höherem. Bis in die VW-Stadt nach Wolfsburg reisten sie,i um an einem außergewöhnlichen, ja fast aufsehenerregenden Ereignis, dem Bus-Pulling, teilzunehmen. Die Aufgabe bestand darin, einen annähernd 16 Tonnen schweren Omnibus auf einer Strecke von 30 Metern mit fünf starken Männern ins Rollen zu bringen und schnellstmöglich das Ziel zu erreichen.

Dies gelang den Erntehelfern gleich zweimal. Voller Stolz standen sie 2003 und 2004 als deutscher Meister auf dem Siegertreppchen, waren selbst im Fernsehen zu sehen und konnten sogar Internationaler österreichischer Vizemeister werden. Doch dem nicht genug. Die Erntehelfer nahmen auch in schöner Regelmäßigkeit an den Seilzieh-Wettbewerben teil und hatten viele Jahre keinen wirklichen Gegner mehr, so dass sie sich neu orientierten.

Erntehelfer-Feste mit den Isartaler Hexen zogen die Massen an

Einer der besonderen Höhepunkte war dann immer das Erntehelfer-Fest auf dem Gelände der Brauerei Günther. Allerdings erforderte dies schon einen beträchtlichen Aufwand, denn die Privatbrauerei Günther musste aus- und anschließend wieder eingeräumt werden. Dies erforderte viele Kraftanstrengungen, doch belohnte viele Jahre lang ein Rekordbesuch die Mitglieder.

Es war ganz einfach immer ein herausragendes Ereignis, der Erntehelfer-Festival in Burgkunstadt auf dem Günther-Bräu-Gelände. Foto: Dieter Radziej

Und die Erntehelfer hatten zu alledem auch die richtige Band gefunden: Die Isartaler Hexen. Bald wurde von einem regelrechten Hexen-Festival mit der Damenband unter der Leitung von Ulla Vater gesprochen. Hunderte, ja manchmal tausende Besucher fanden sich in schöner Regelmäßigkeit in Burgkunstadt ein und ließen das Stimmungsbarometer in ungeahnte Höhen steigen. Kurzum, es war über Jahre hinweg ein ganz besonderer Event, dieses Erntehelfer-Fest.

Allerdings schwang nach einer gewissen Zeit auch etwas Wehmut mit, als bekannt wurde, dass die Isartaler Hexen von der Bühne abtreten und ein ihrer letzten Auftritte bei den vielen Neuseser Freundinnen und Freunden stattfinden würde. Zwar erforderte die folgende Zeit schnelle Entscheidungen, doch gelang mit der österreichischen „Mountain Crew“ wieder einen guter Griff.

Obwohl die Erntehelfer eigentlich länger planen wollten, erging es ihnen nicht anders wie vielen anderen Vereinen: Das gesellschaftliche Leben kam durch Corona zunächst einmal vollends zum Erliegen. Dennoch ließen sich die Erntehelfer nicht entmutigen.

Großes herz für die Mitmenschen

Sie bewiesen auch eine großes Herzen für ihre Mitmenschen, indem sie für viele Einrichtungen, beispielsweise auch Kindergärten, spendeten.

Wenn jetzt in Neuses am Main die Kerwa stattfindet, ist es natürlich eine Selbstverständlichkeit, dass die Erntehelfer sich in der Dorfgemeinschaft, neben der Feuerwehr, den Sängern und dem Kleintierzuchtverein wieder tatkräftig einbringen, zumal dies schon seit einem Vierteljahrhundert mit der gleichen Begeisterung geschieht.

 

Von Dieter Radziej

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