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BURGKUNSTADT

Damm der Mainrother Umgehung wird niedriger

Drei Wohnblöcke mit insgesamt 33 Wohnungen könnten auf dem Burgkunstadter Festplatz enstehen. Das ursprüngliche Konzept (re.) der Firma Projekt Bauart WohnInvest GmbH wurde leicht abgeändert (li.). Foto: Projekt Wohninvest GmbH

Die Planfeststellung und Umweltverträglichkeitsprüfung für den Bau der Ortsumgehung von Mainroth stand im Mittelpunkt der Sitzung des Stadtrates Burgkunstadt am Dienstagabend. Nachdem schon eine Bürgerinformationsversammlung vorausgegangen war, nutzten jetzt die Stadträte und der Verwaltung die Möglichkeit, ihre Anregungen und Einwendungen vorzubringen.

Für den Bau der Ortsumgehung hat das Staatliche Bauamt Bayreuth ein Planfeststellungsverfahrens beantragt. Dieses 2020 begonnene, später eingestellte und wieder neu beantragte Verfahren enthalte nun Änderungen zur Reduzierung der Höhe des Straßendamms südlich von Mainroth auf etwa 2,50 Meter und die Verlegung der geplanten Überführung der Gemeindeverbindungsstraße nach Witzmannsberg an die Landkreisgrenze nach Kulmbach, erläuterte Bürgermeisterin Christine Frieß. Die Stadt könne Einwendungen bis 4. September erheben. Die Verwaltung sei dabei der Meinung, dass noch einige Punkte zu berücksichtigen seien. Insbesondere zur geplant Herabstufung der bisherigen B 289 von der Einmündung der Lif 14 (Gärtenrother Straße) bis zur Einmündung in die neue B 289 in Richtung Burgkunstadt (Teilstück Bestand und Teilstück Neubau) als Kreisstraße LIF 14. Auch das Teilstück in Richtung Kulmbach solle zur Kreisstraße herabgestuft werden.

Nach den gegenwärtigen Berechnungen würden die Lärmwerte zwar nicht überschritten, doch wegen des zunehmenden Straßenverkehrs spreche sich die Verwaltung für einen aktiven Lärmschutz aus. Angesprochen wurden ferner die Wasserversorgungsleitungen, der Entlastungsgraben des Regenüberlaufbeckens, eine Ampel und eine Geschwindigkeitsbeschränkung im Einmündungsbereich der künftigen Kreisstraße in die B 289 sowie der Bahnübergang Horlache (Mainroth Mitte). Wichtig sei, dass die Fahrbahnen breit genug für landwirtschaftliche Fahrzeuge seien. Weitere Punkte seien der Flächenverbrauch und ein Beweissicherungsverfahren für das Begleitwegenetz.

Für Abbiegespur aus Kulmbach

Die Trasse der Ortsumgehung schließt nach der Kreuzung der B 289 mit dem Häckergrund und der Mainecker Straße an die bestehende B 289 an. Die Mehrheit der Räte sprach sich für den Antrag von Ingrid Kohles (FW) aus, dort eine Abbiegespur aus Richtung Kulmbach einzurichten, was die Verkehrssituation erheblich verbessern würde. Auf Nachfrage von Thomas Müller (Bürgerverein) erklärte die Verwaltung, dass die Löschwasserversorgung sichergestellt sei. Stadtrat Günter Knorr (CSU) betonte die Bedeutung des Bahnübergangs Horlache und einer Bedarfsampel für Mainroth-West. Dr. Ulrike Dinglreiter (Bürgerverein) empfahl, diese Punkte für die Stellungnahme der Stadt zusammenzustellen, was auch erfolgen wird. Der Bahnübergang Horlache könne nicht in die Straßenausbaumaßnahmen einbezogen werden, sondern liege ausschließlich im Entscheidungsbereich der Deutschen Bahn, erklärte Geschäftsleiter Sven Dietel auf Nachfrage von Marco Hennemann (CSU).

Standorte der Häuser verschoben

Drei Wohnblöcke mit insgesamt 33 Wohnungen könnten auf dem Burgkunstadter Festplatz enstehen. Das ursprüngliche Konzept (re.) der Firma Projekt Bauart WohnInvest GmbH wurde leicht abgeändert (li.). Foto: Projekt Wohninvest GmbH

Änderungen bei der den Plänen zur Bebauung des Festplatzes stellte der Geschäftsführer Thomas Siebenhaar von der Projekt Bauart Wohninvest GmbH. So wurde vor allem der Standort der Wohnhäuser und die Anordnung der Parkflächen in Abstimmung mit der Stadtverwaltung, den Fachplanern und Gutachtern überarbeitet. Wichtigstes Ziel sei es dabei, auf dem Grundstück des Festplatzes und unter Berücksichtigung der öffentlichen Fördermöglichkeiten bezahlbare barrierefreie Wohnungen in unterschiedlichen Größen zu schaffen, betonte der Geschäftsführer.

Der Blick auf die markante Silhouette der Burgkunstadter Altstadt soll auch nach dem Bau der drei Wohnhäuser erhalten bleiben. Foto: Dieter Radziej

Die Gebäude erhalten flach geneigte Satteldächer, die aber als Energiedächer gestaltete werden sollen. Einig waren sich alle darüber, dass der Blick auf die markante Stadt-Silhouette erhalten bleiben müsse. Trotz der Planungsänderungen bleibe die Anzahl von 33 Wohnungen bestehen, sagte Siebenhaar auf Nachfrage von Katrin Weißmann (CSU). Das Umfeld der gebäude werde als öffentliche Grünnalage gestaltet, möglich sei ein Wasserspielplatz, versicherte er Thomas Müller (Bürgerverein).

Aus dem Stadtrat: Mountainbike-Strecke bei Ebneth geplant

Festgestellt wurde der Jahresabschluss 2022 der Abwasserwirtschaft Kunstadt mit einer Bilanzsumme von 286.354 Euro und einem Überschuss von 2717 Euro, der zusammen mit dem Gewinn aus dem Vorjahr (33.980 Euro) auf die neue Rechnung vorgetragen wurde. Thomas Müller (BV) regte an, künftig den Abschluss früher zu erstellen. Die Bürger haben jetzt die Möglichkeit der Einsichtnahme in den Beteiligungsbericht der AWK.

Beschlossen wurde für das Wasserwerk in Burgkunstadt einen Ford Ranger mit Allradantrieb und Ladefläche bei der Firma Hommert Auto Zentrum GmbH für 37.853 Euro anzuschaffen. Bei Bedarf könne das Dienstfahrzeug auch im Bauhof genutzt werden, erklärte das Wasserwerk auf Anfrage von Zweiter Bürgermeisterin Susanne Bock von Wülfigen (FW).

Wegen der Umstellung der Feuerwehren von Analogfunk auf Digitalfunk werden auch die Feuerwehrsirenen im Stadtbereich umgerüstet. Der Auftrag wurde an die Firma Energietechnik Dümlein für 18.919 Euro vergeben.

Der Bauausschuss hat den Anbau eines Heizungsaufstellraumes an die Garage auf dem Grundstück, Reuth 2 genehmigt. Keine Einwände gab es gegen den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Agrovoltaikanlage an der Sandgrube“ in Marktzeuln.

Ein ehrendes Gedenken galt dem verstorbenen ehemaligen Stadtrat Johann Kraus.

Über einvernehmliche Gespräche zur Einrichtung einer Mountainbike-Strecke zwischen Ebneth und Redwitz mit dem Landratsamt Lichtenfels, Tennet und dem Grundstückseigentümer, berichtete Bürgermeisterin Christine Frieß. Sie empfahl, sich vor der Umsetzung dieses Projektes im Herbst nochmals mit allen Beteiligten zu treffen.

Diskutiert wurde außerdem über die Verkehrssituation in der Mainecker Straße, auf der B 289 im Umfeld von Mainroth, die Anbringung eines Spiegels bei der Ausfahrt von Pfaffeggetten in die Ortsverbindungsstraße nach Hainweiher sowie über das Förderprogramm für Wohnwagenstellplätze.

 

Von Dieter Radziej

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