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ALTENKUNSTADT

Altenkunstadter Friedhofs-Café bietet Trost in Begegnung

Altenkunstadter Friedhofs-Café bietet Trost in Begegnung
Das neue Friedhofs-Café wurde im Beisein zahlreicher Gäste, darunter Bürgermeister Robert Hümmer und Dritte Bürgermeisterin Allmut Schuhmann (sitzend), Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner (li.) und MHD-Ortsbeauftragter Georg Vonbrunn (5. v. li.) eröffnet. Mit einem Gebet stellte Pater Rufus Witt den Ort der Begegnung unter den Segen Gottes. Foto: Bernd Kleinert

Seit 13 Jahren gibt es in Altenkunstadt ein von ehrenamtlich tätigen Damen bewirtschaftetes Bürgercafé. Ein Friedhofs-Café hat sich jetzt hinzugesellt. Als Ort der Begegnung möchte es einsamen und trauernden Menschen die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen und bei Bedarf auch Trost zuzusprechen. Im Beisein vieler Gäste wurde das neue Friedhofs-Café jetzt seiner Bestimmung übergeben.

Der Vorplatz der Pfarrkirche „Mariä Geburt“ war nicht wiederzuerkennen. Unter einem schattenspendenden Zelt hatten Helferinnen und Helfer Tische liebevoll eingedeckt und mit Frühlingsblumen geschmückt. Reich bestückte Kuchen- und Getränketheken sorgten dafür, dass das leibliche Wohl nicht zu kurz kam.

Wie Quartiersmanagerin Angela Lohmüller erläuterte, sei das Friedhofs-Café Bestandteil des Malteser-Projekts „Miteinander – Füreinander“ und werde in Altenkunstadt vom Caritas-Kreisverband mit der Projektgruppe „In der Heimat wohnen“ und dem Malteser-Hilfsdienst (MHD) umgesetzt.

„Nicht nur einsame und trauernde Menschen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger sind bei uns willkommen.“
Angela Lohmüller, Quartiersmanagerin

„Aber nicht nur einsame und trauernde Menschen, sondern alle Bürgerinnen und Bürger sind bei uns willkommen“, betonte Lohmüller. Geöffnet sei das Friedhofs-Café künftig jeweils am letzten Montag im Monat von 14 bis 16 Uhr. „Kaffee und Kuchen sind kostenlos. Über eine kleine Spende würden wir uns aber trotzdem freuen“, so die Quartiersmanagerin. Sie dankte der ehemaligen Projektleiterin Anna Storm, von der die Initiative ausgegangen war, sowie der großen Helferschar für die Vorbereitung der Premiere.

„Ich glaube, wir alle haben durch den Verlust eines geliebten Menschen schon einmal Trauer erlebt. Wir kennen das Gefühl der Niedergeschlagenheit, einer emotionalen Taubheit oder auch eines seelischen Rückzugs“, sagte Bürgermeister Robert Hümmer. Aber wie überwindet man Trauer? Gespräche seien hilfreich, um Trauerphasen zu bewältigen. Dieses Friedhofs-Café besitzt seinen Worten zufolge einen offenen Charakter für gute Gespräche und bietet einen Ort der Begegnung und Unterstützung für trauernde und einsame Menschen. Hümmer dankte den Initiatoren, Organisatoren und allen Helferinnen und Helfern: „Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg und Freude bei diesem großartigen Projekt“.

„Ich war sofort begeistert von dieser Idee, wahrscheinlich auch wegen meinen eigenen Erfahrungen mit Trauer“, erklärte Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner. Deshalb werde er auch in Zukunft dieses Projekt gerne unterstützen. Geldner wünschte allen Besuchern des Cafés eine schöne Zeit, erbauliche Minuten und dass es ihnen besser geht, wenn sie sich wieder auf den Heimweg machen.

Altenkunstadter Friedhofs-Café bietet Trost in Begegnung
Auch ein Friedhofs-Café braucht Marketing. Selbst wenn dafür eine Kindertafel herhalten muss. Foto: Bernd Kleinert

Der Altenkunstadter MHD-Ortsbeauftragte Georg Vonbrunn erinnerte an den Leitspruch der Malteser, der lautet „Weil Nähe zählt“. Ein Motto, dem auch das neue Friedhofs-Café gerecht werde. Vonbrunn dankte der Initiatorin Anna Storm sowie Quartiersmanagerin Angela Lohmüller, die die Idee aufgegriffen habe.

Mit einer Spende von 3200 Euro überraschte Thomas Heuchling von der Josephs-Stiftung. Das Geld ist für die Quartiersarbeit von „In der Heimat wohnen“ bestimmt und dabei speziell für das Projekt „Fahrrad-Rikscha“ und das neue Friedhofs-Café.

Pater Rufus Witt bezeichnete den neuen Ort der Begegnung als großartiges Projekt, denn Menschen mit Sorgen, Leid und Trauer dürften nicht allein gelassen werden. Mit einem Gebet stellte der Geistliche das Friedhofs-Café unter den Segen Gottes.

Nächster Termin am 26. Juni

Danach wurde das reichhaltige Kuchenbüfett eröffnet. Das Helfer-Team versorgte die Gäste mit Kaffee, Tee und kühlen Getränken. Bis zum frühen Abend pflegten die Besucher im Schatten des katholischen Gotteshauses die Geselligkeit. Bürgerinnen und Bürger, die auch einmal im Friedhofs-Café vorbeischauen möchten, sollten sich den 26. Juni und 31. Juli vormerken.

 

Von Bernd Kleinert

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