In seinem Bestreben, Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine zu organisieren, ist Franziskanerpater Rufus Witt schier unermüdlich. Nach der Bereitstellung von gestrickten Socken, Wolldecken und Hausschuhen im Wert von rund 1000 Euro und einer ganzen Wagenladung medizinischer Mittel hat der Geistliche aus dem Altenkunstadter Kloster jetzt ein Schuhprojekt in Angriff genommen.
Begonnen hat dieses an einem Sonntag nach dem Gottesdienst, als Pater Rufus 95 Euro für die Kriegsopfer in der Ukraine erhielt. „Ich bin damit zum örtlichen Schuhgeschäft Brunn gegangen und habe gefragt, wie viele Paar Schuhe ich dafür bekommen könne“, erzählt der Geistliche, der im Seelsorgebereich Obermain-Jura tätig ist.
Große Freude über die Großzügigkeit des Schuhhändlers Klaus Brunn
Inhaber Klaus Brunn habe ihm daraufhin zehn Paar Schuhe gebracht. „Und als ich sie bezahlen wollte, sagte er, dass ich das Geld behalten und für Hygiene- oder Lebensmittel verwenden solle. Er spende die Schuhe gerne für die Kriegsopfer“, berichtet der Seelsorger erfreut.

Wenige Tage später stellte das Ehepaar Brunn weitere 17 Paar Schuhe zur Verfügung, und am Wochenende waren es sogar über 40. „Und in den nächsten Tagen wollen sie für unsere Hilfsaktion nochmals spenden“, so Pater Rufus. Diese Schuhe seien dann für die 90 Ukrainer bestimmt, die in einem Franziskanerkloster in Polen eine Unterkunft gefunden hätten.
Wer hat Wanderschuhe, die er nicht mehr braucht?
Unterstützung fand die Initiative des Geistlichen auch in Burgkunstadt. So spendete der Malteser-Hilfsdienst, der kürzlich im Industriegebiet „Seewiese“ einen Shop eröffnet hat, 17 Paar Schuhe. Ein offenes Ohr für die Aktion „Schuhe für die Ukraine“ hatte auch die Hortig Vertriebs-GmbH. „Hier brachte mir der Chef höchstpersönlich hochwertige Schuhe für die zivilen Verteidiger in der Ukraine“, erzählt Pater Rufus.
Aber auch die Bürgerinnen und Bürger können die Aktion unterstützen. „Viele Menschen sind auf unseren schönen Wanderwegen unterwegs oder verbringen ihren Urlaub in den Bergen. Und dafür brauchen sie Bergschuhe“, so der Geistliche. Wer sich neue zugelegt hat und mit dem ausgedienten Schuhwerk noch etwas Gutes tun möchte, könne es für die Ukraine spenden. Berg-, Militär- und Sicherheitsschuhe würden dort vor allem für die zivilen Verteidiger benötigt.
Schuhspenden können im katholischen Pfarrbüro in Altenkunstadt, Geistlicher-Rat-Quinger-Straße 6, oder direkt bei Pater Rufus Witt abgegeben werden. Nähere Informationen zur Aktion „Schuhe für die Ukraine“ gibt es unter Tel. 0157-51217416 sowie rufus.witt@gmail.com.
Von Bernd Kleinert