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ALTENKUNSTADT

Altenkunstadt: Eine Osterkrone erfreut die Senioren

Im alten Ägypten spielte eine Theaterszene zur Frage „Woher kommt das Osterei?“. Bürgermeister Robert Hümmer (re.) verkörperte den Kaiser Maxentius von Rom, während Quartiersmanagerin Angela Lohmüller (2. v. re.) in die Rolle der Händlerstochter Katharina schlüpfte. Pfarrerin Bettina Beck (2. v. li) und Diakon Rainer Daum fungierten als Erzählende. Foto: Bernd Kleinert

Eine Osterkrone gebunden und mit mehreren hundert bunten Eiern geschmückt hat der evangelische Kreativkreis „Die Montagsbastler“ für das Friedrich-Baur-Seniorenzentrum Sankt Kunigund in Altenkunstadt. Im Rahmen einer ökumenischen Osterbrunnen-Andacht, zu der die Projektgruppe „In der Heimat wohnen“ eingeladen hatte, wurde die Krone vorgestellt und an die Altenwohn- und Pflegeeinrichtung übergeben. Musikalischer Höhepunkt war die Premiere des neuen Heimchors.

„Das ist ja toll. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen“, schwärmte Quartiersmanagerin Angela Lohmüller, die sich über die vielen Besucher, die den Vorplatz füllten, freute. „Warum wird ein Osterbrunnen eigentlich mit Eiern geschmückt? Man isst doch Eier höchstens zum Frühstück oder zum Abendessen“, fragten Pfarrerin Bettina Beck und Diakon Rainer Daum. Und woher kommt überhaupt der Brauch, zu Ostern Eier zu färben? Antwort auf diese Fragen erhielten die Besucher, darunter auch Caritas-Kreisgeschäftsführer Thomas Geldner, bei einer kleinen Theaterszene. Sie spielte in Alexandria im alten Ägypten, denn von dort kommt das Osterei. Die Geschichte erzählt von der Händlerstochter Katharina, verkörpert von Quartiersmanagerin Angela Lohmüller, die einer kleinen Gruppe von Christen angehört. Über Alexandria herrschte zu jener Zeit der Kaiser Maxentius von Rom, gespielt von Bürgermeister Robert Hümmer.

Von steinernen Göttern und einem Stein, der lebendig wird

Eines Tages kommt Maxentius nach Alexandria und alle Bewohner sollen mit ihm zu den Göttern beten. Nur Katharina betet nicht, was dem Kaiser nicht gefällt. „Ich glaube nicht an eure Götter! Die sind doch nur aus Stein. Sie hören nicht, sie sprechen nicht. Ich glaube an den einen Gott für alle Völker und Menschen, der durch Jesus zu uns gesprochen hat“, erklärt die junge Frau. Sie erzählt dem Herrscher aus dem Leben Jesu, dass er gekreuzigt wurde und nach drei Tagen von den Toten auferstand. Maxentius hält das für Unsinn, ist aber bereit, Katharina eine Chance zu geben: „Das will ich dir dann glauben, wenn du aus einem toten Stein neues Leben erwecken kannst. Du hast dazu drei Tage Zeit“. Die ratlose Frau denkt angestrengt nach, liest in Büchern, bespricht sich mit einem Freund. Am dritten Tag präsentiert sie dem Kaiser ein Ei. „Na und, was ist mit diesem Stein? Wird der tote Stein lebendig werden?“, fragt er. Katharina öffnet das Ei und was kommt zum Vorschein? Ein munteres Küken. Maxentius ist sprachlos und gerät ins Grübeln.

„Danke für diesen guten Morgen“ sang der neue Heimchor des Seniorenzentrums Sankt Kunigund unter Leitung von Betreuungskraft Irene Holhut (re.) bei seinem ersten Auftritt. Foto: Bernd Kleinert

„So ist das Ei zum Osterei geworden, als Zeichen für das Wunder an Ostern. Von außen ist das Ei wie das Grab – verschlossen und wie tot. Aber in sich hält es das Leben verborgen und weist so darauf hin, dass Jesus von den Toten auferstanden ist“, erklärten Pfarrerin Bettina Beck und Diakon Rainer Daum, die bei der Spielszene als Erzählende fungierten.

Die Osterkrone als Zeichen der Auferstehung und des ewigen Lebens

Die Osterkrone stellten die Geistlichen unter den Segen Gottes, „damit sie zum Zeichen der Auferstehung und des ewigen Lebens werde“. Musikalisch umrahmt wurde die ökumenische Andacht vom neuen Heimchor des Seniorenzentrums, der unter Leitung von Betreuungskraft Irene Holhut den Choral „Danke für diesen guten Morgen“ einstudiert hatte. Gesanglich unterstützt wurden die Sängerinnen von der Leiterin des katholischen Kirchenchors, Maria Winkler. Mädchen und Jungs der Kathi-Baur-Kindertagesstätte bereicherten die Feier mit den Liedern „Immer und überall“, „Der Vater im Himmel segne dich“ und dem gesungenen „Vater unser“.

Mit modernen geistlichen Liedern bereicherten Mädchen und Jungs der Kathi-Baur-Kindertagesstätte die Andacht. Foto: Bernd Kleinert

„Das habt ihr toll gemacht“, lobte Gabriele Händel sowohl den Heimchor wie auch die Kita-Kinder. Die Leiterin des Seniorenzentrums Sankt Kunigund dankte allen, die bei der Ausgestaltung der Osterbrunnen-Andacht mitgewirkt hatten. Besonderer Dank galt den evangelischen „Montagsbastlern“, die viel Zeit und Arbeit in das Binden und Schmücken der Osterkrone investiert hätten, sowie dem Bauhof für den Transport. „Es ist schön, dass nach der langen Corona-Pause der Brauch, Osterbrunnen zu gestalten, nun wieder auflebt“, meinte Bürgermeister Robert Hümmer. Den Dank der Heimbewohner verband Heimbeiratsvorsitzender Ludwig Groß mit einem Vergelt´s Gott an die Damen des Sozialen Dienstes: „Ihr seid immer da, wenn wir euch brauchen“.

 

Von Bernd Kleinert

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